Ab nach Griechenland!

Nachdem wir den letzten Blogartikel fertiggeschrieben und hochgeladen haben schlendern wir ein bisschen durch die Altstadt von Korca, unserem letzten Stop in Albanien, bevor wir morgen nach Nordmazedonien einreisen wollen. Der alte Basar von Korca, der 2017 restauriert wurde, ist nun wieder sehr sehenswert. Die kleinen Häuser des Viertels und vielen kleinen Cafés und Teehäuser gefallen uns richtig gut!

Noch am selben Tag fahren wir vor zum Ohrid-See, wo wir direkt am Ufer einen schönen Schlafplatz finden. Der See ist wohl einer der ältesten Seen der Welt und deshalb sind hier einige endemische (Fisch-)Arten zu finden. Unter anderen die Ohridforelle, die vom Aussterben bedroht ist und trotzdem überall am albanischen Ufer zum Verkauf angeboten wird…

Der See und die umliegende Landschaft zeigt sich von seiner schönsten Seite. Auch hier auf knapp 700 Höhenmetern ist es in der Sonne angenehm warm und die morgendliche „Dusche“ lässt sich noch im See erledigen.

Wenige Kilometer weiter erreichen wir die Grenze nach Nordmazedonien. Hier werden wir fleißig auf Drogen gefilzt, aber nach kurzer Zeit glauben die Polizeibeamten uns, dass wir das Gras den Kühen überlassen. Unser nächstes Ziel ist die Stadt Ohrid an der Nordküste des Sees, die wegen den vielen Kirchen auch das Jerusalem des Balkans genannt wird. Dort angekommen gönnen wir uns zuerst ein zweites (Deluxe-) Frühstück an der Strandpromenade, um schließlich die Altstadt zu besichtigen.

Tolle Aussicht bis rüber nach Albanien!
Das antike Theater wird noch heute genutzt!

Langsam erreichen uns viele Nachricht aus dem entfernen Deutschland, wo der nächste Lockdown ansteht. Die Zahlen steigen nicht nur dort, sondern momentan europaweit. Obwohl wir auf unserer Reise bisher kaum die Auswirkungen der Pandemie gespürt haben, wollen und können wir die Lage nicht ganz ignorieren. Griechenland hat noch immer nur einen einzigen Grenzübergang für Touristen geöffnet und wir wollen nicht riskieren, dass auch dieser geschlossen wird. Deshalb beschließen wird so schwer uns es fällt, Nordmazedonien so schnell es geht zu durchqueren, um in Bulgarien über die Grenze nach Griechenland zu kommen.

Deshalb fahren wir noch am selben Tag ein gutes Stück weiter. Wir umrunden fast den kompletten Ohrid-See, um schließlich über einen Pass den Galicica Nationalpark zu durchqueren. Der Pass führt uns ein weiteres Mal in luftige Höhen, in denen der Herbst den Wald in ein buntes Farbenmeer färbt.

Den Pass überquert, erreichen wir den Prespasee, den wir leider nur kurz passieren. Durch riesige Apfelbaumplantagen fahren wir bis nach Bitola, wo wir übernachten. Wir dürfen direkt auf dem Parkplatz der Ausgrabungsstätte Heraklea Lynkestis stehen bleiben, wo wir von einer großen Meute Streunerkatzen willkommen werden.

Schweren Herzens verabschieden wir uns gleich am nächsten Vormittag von den Katzen, um den weiten Weg quer durch Nordmazedonien zu fahren. Unerwartet früh befinden wir uns schon auf dem Asphalt und erreichen bereits um die Mittagszeit Bulgarien. An der Grenze will man uns eigentlich nicht einreisen lassen, da man auch hier einen Negativen Covid Test benötigt. Nach einiger Überzeugungsarbeit und dem Argument, dass wir Bulgarien eigentlich nur als Transit-Land nutzen, drückt die Grenzbeamtin ein Auge zu und lässt und einreisen. Wir fahren direkt nach Sandanski, der ersten großen Stadt nach der Grenze, um einen Covidtest zu machen. Leider erfahren wir, dass Sonntags keine Tests gemacht werden. Nach einer kurzen Stärkung beim „Bene“ steuern wir erschöpft von der langen Fahrt unseren Schlafplatz an.

Ganz in der Nähe der Stadt gibt es heiße Quellen, wo man super campen kann. Da es Sonntag ist, sind wir nicht die einzigen nein ganz im Gegenteil, hier ist die Hölle los! Hier stehen schätzungsweise 20-30 Wohnmobile von Bulgaren, die hier ihr Wochenende verbringen.

Im Hintergrund dampft es.
Aus der Quelle sprudelt 70°C heißes Wasser!
Die Pools sind immer noch heiß, aber gut aushaltbar. Den Schlamm oder auch „Heilerde“ kann man sich auf den Körper schmieren. Ein richtiges Outdoor-SPA!!

Am nächsten Tag fahren wir nochmal kurz vor in die Stadt, um einen Covidtest zu machen. Dank der Beschreibung eines Reisenden, den wir getroffen haben finden wir die richtige Tür im chaotischen Krankenhaus, fragen nach einem Coronatest für die Grenze und bekommen kurzerhand einem Piekser in den Finger und Blut abgenommen. Wir schauen uns an und fragen uns was das genau soll, weil wir wissen, dass man für einen PCR-Test kein Blut benötigt! Auf mehrmaliger Nachfrage bekommen wir von mehreren Mitarbeitern unabhängig voneinander bestätigt, dass dieser Test (dessen Ergebnisse wir nach 30 Minuten erhalten) der richtige für die Grenze nach Griechenland ist… Wir geben nach und lassen es darauf ankommen… Denn unser Testergebnis ist „negativ“. Direkt nach dem „erfolgreichen“ Testen füllen wir ein Online-Formular aus, dass wir bei der Einreise nach Griechenland vorzeigen müssen. Das Formular muss 24 Stunden vor Einreise ausgefüllt sein…

Einen Tag später ist es dann soweit. Doch ein bisschen nervös fahren wir zur Grenze. Bereits nach wenigen Minuten sind wir schon dort. Wir zeigen kurz die Tests, das Online-Formular und unsere Personalausweise. Wir haben bereits gelesen, dass an der Grenze stichprobenartig PCR-Tests durchgeführt werden. Wir beobachten tatsächlich, dass jeder Fahrer kurz die Zunge rausstrecken muss und so wird auch mir kurz ein Stäbchen in den Mund gesteckt. Aber das war’s, wir sind durch! Keine 10 Minuten später befinden wir uns auf griechischem Boden. Wir sind überglücklich!

Kurz über der Grenze biegen wir bei der ersten Möglichkeit rechts ab, um die nächsten Tage zu planen. Doch wir finden ein fast menschenleeres Dorf vor. Alle Cafés und Restaurants haben zu oder nur „To-Go“, wir finden nur einen geöffneten Bäcker. Dort kaufen wir Bureks zum Mittagessen und unterhalten uns kurz mit dem Verkäufer. Anscheinend ist die Lage im Norden von Griechenland nicht so gut, sodass dem Gebiet ein Lockdown verhängt wurde. Zurück im Auto googeln wir und finden die Aussage auf einer aktuellen Karte bestätigt.

Das Gebiet im Nordosten ist sogar „schwarz“, was noch „schlimmer“ als rot ist…

Campen ist hier „legal“ eigentlich nicht mehr möglich. Deshalb fahren wir direkt wieder auf die Autobahn, um die Region schnellstmöglich zu verlassen. Wenige Stunde und einem bis zum Ende gehörten Sherlock-Hörbuch später, finden wir uns am Fuße des Berges Olymp wieder. Wir stehen direkt am Strand, zwar immer noch im Roten Bereich, aber ein bisschen abgelegen. Wir fühlen uns hier „sicher“ und bleiben für 2 Nächte. Wir unterhalten uns mit einem lieben Angler, der uns bestätigt, dass wir hier ohne Probleme bleiben können.

Tolles Wetter, aber leider keine Sicht auf den höchsten Berg Griechenlands…

Wie wollen die kommende Woche an der Westküste verbringen, weil es dort tolle Buchten geben soll und der Wetterbericht purem Sonnenschein vorhersagt. Außerdem ist die Coronalage im Westen deutlich entspannter. Nach 2 Nächten am Strand beim Olymp fahren wir ins Innland nach Kalambaka zu den Meteora Klöstern. Wir haben die Klöster das erste Mal im Film von Hippie Trail gesehen und wussten direkt, dass wir den Ort auch besichtigen wollen.

Die Schönheit des Ortes beeindruckt uns gewaltig! Alleine die Landschaft mit dem vielen Felsnadeln und dann noch die beeindruckenden Klöster auf den Spitzen sind wirklich einmalig. In „Echt“ sieht es noch beeindruckender aus, als auf den Bildern.

Wir stehen nun vor einer Entscheidung. Heute erreichte uns die Nachricht, dass Griechenland ab dieser Woche für 3 Wochen in einen Lockdown geht. Das heißt, dass man nur mit wichtigen Gründen und mit einer Anmeldung das Haus verlassen darf. Wir fragen uns, wie die Regelung für uns realisierbar sein soll? Immerhin „leben“ wir draußen… Wir sehen zwei Möglichkeiten: Entweder wir stellen uns bis zu unserem Einzug in unser Strandhaus auf einen Campingplatz, oder ziehen jetzt direkt ein. Nach einem kurzen WhatsApp Kontakt mit unserer Vermieterin wissen wir, dass wir bereits jetzt einziehen könnten. Sie macht uns zudem darauf aufmerksam, dass während dem Lockdown keine überregionale Reisen erlaubt sind.

Deshalb fassen wir den Entschluss, uns in den Bus zu setzen und direkt nach Peloponnes zu fahren! Wir haben einen 600 Kilometer Roadtrip vor uns, den wir an einem Tag schaffen wollen. Es ist bereits Freitag und ab morgen früh um 6 Uhr gelten die Lockdownbestimmungen. Also nochmal den Tank vollmachen, Radio auf ganz laut und los geht’s!

Ab auf die Halbinsel…

Wir haben es geschafft! Wir sind in unserem Strandhaus angekommen. ☺️

Das heißt, wir haben für’s erste unser Ziel erreicht und schmeißen jetzt den Anker über Bord. Hier bleiben wir! Naja, für die nächsten 3 Wochen auf jeden Fall. Später wollen wir dann natürlich die Halbinsel erkunden, auf der wir uns befinden… Die Vermieterin hat uns herzlich begrüßt, den selbstgemachten Weißwein und Oliven bereitgestellt und sogar zur Stärkung nach unserer langen Fahrt für uns gekocht!

Das Haus gefällt uns richtig gut, wir sonnen uns auf der Terrasse, spazieren über den Sandstrand, gehen schwimmen und tauchen, schauen Fernsehen, kochen, spielen und schlafen im Queensize Bett. Wir genießen!!

Für’s erste bleibt unser frisch geputzter Bus also unter den Eukalyptusbäumen stehen. Trotzdem werden wir weiter berichten, denn unsere Reise ist erst dann zuende, wenn wir im Januar wieder in Freiburg einrollen.

Wir wünschen gutes „Aushalten“ im Lockdown und senden sonnige Grüße aus Griechenland.

Johanna & Lukas

2 Kommentare

  1. Oh Ihr Zwei Weltenbummler, bin so froh, dass ihr dort seid, wo ihr seid. Hier in Köln gibt es keinen Karneval… das fühlt sich sehr sehr traurig an. Ich muss die kleine Enkelin von meiner Freundin Ingrid anflehen, dass sie mir ein Martinslied singt, obwohl sie das doch selbst entschieden hat. 4 STrophen St. Martin, ohne Fehler, das hatte ich auch noch nie. Wir sind auch letzte Woche getestet worden, da wir ja im Risiko-Gebiet Nordholland waren. Da wir aber auch alleine und autonom versorgt haben, war er negativ. Und dank der App (!!!!!!!) hatten wir am nächsten Abend schon das Ergebnis für die Freiheit…. aber jetzt ist hier auch Teil-Lockdown, gilt aber nicht für die 10000 Pilze , die wir immer wieder in den Parks und in den Waldstücken hier in Kölle finden. Grüsst mir alle Katzen, die ihr weiter trefft….. herzliche Umarmung, per online immer noch Corona-konform, Angelika, der Män schläft

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