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Wir sind begeistert! Entweder haben wir unverschämtes Glück, oder es leben einfach unheimlich viele Tiere im Nationalpark… wir sehen einfach so gut wie alles, was es zu sehen gibt, Afrika pur! Hier wird der Spitzname Ugandas „Die Perle von Afrika“ besonders deutlich.
…wir sind einfach so gut wie die einzigsten im gesamten Park! Die Besucher kann man LOCKER an zwei Händen abzählen. Das macht es so einzigartig… die BIG5, für uns ganz alleine! Jetzt befinden wir uns im Zwiespalt: Wenn wir allen erzählen wie cool es dort im Norden ist unterstützen wir, dass viel mehr Touristen in den Park kommen… wenn wir es nicht tun, lügen wir allen ins Gesicht! …denn es ist der Wahnsinn.
Der erste Eindruck ist erstmal futsch, der Guard an der Parkgrenze hat mal gar keine Ahnung, kann uns keine Informationen über irgendwas geben, will aber von uns 40 USD pro Kopf pro Nacht. ufff… Nachdem der Guard dazu ziemlich schnell die Nerven verliert, bezahlen wir lieber und fahren über die Grenze. …und dann der zweite „Erste Eindruck“. Kaum 100 Meter hinter der Grenze steht links neben uns eine kleine Antilope. Wahnsinn!! Wir sind hunderte Kilometer quer durch’s Land gefahren und haben keine einzige Antilope gesehen…und jetzt auf einmal?? Weitere hundert Meter später… die nächste! Was geht denn hier ab??
Im Park treffen wir auf einem Campspot zwei Overlander/Norweger, mit denen wir uns direkt super verstehen und viele Fragen klären können. Jetzt wissen wir, dass wir erst nach Apoka, der „Zentrale“ vom Park fahren müssen, uns einen von zwei Campingplätze aussuchen müssen, einen Ranger für die Nacht bekommen, wie hier Game Drives funktionieren und vieles mehr…komisch, dass die Touristen besser bescheid wissen als die Mitarbeiter an der Grenze…
Tatsächlich bucht man hier keine Game Drives mit einem Unternehmen, das einen vielleicht am Campingplatz abholt und dann durch den Park fährt, sondern man fährt mit seinem eigenen Auto durch die Gegend, und muss die Hinterbank für einen Guide freiräumen… oder eben ganz alleine. …also bauen wir am Campspot erstmal unser Lager auf und fahren unsere erste Runde alleine durch den Park. Warum denn auch nicht! Ein „Game Drive“ ist, wie der Name schon sagt, ein Spiel, entweder man hat Glück und „gewinnt“, also sieht Tiere, oder eben nicht. Man muss nehmen, was die Natur einen gibt. …aus irgendeinem Grund gibt diese uns hier in Kidepo viiieeeel!! Unser erstes Spiel haben wir definitiv gewonnen. Wir sehen so viele Tiere, wirklich unglaublich: Große Büffelherden, Elefanten, verschiedenste Antilopen und vieles mehr… Glücksgefühl pur!


Langsam wird es dunkel und uns wird es doch ein bisschen mulmig… der Ranger ist noch nicht gekommen und wir erfahren, dass letzte Nacht Löwen ganz in der Nähe gehört wurden… So ein Zelt ist jetzt doch nicht der optimale Schutz gegen … Löwen!!
Immerhin, mit ein bisschen Verspätung kommt dann doch der Ranger und beginnt gleich ein großes Feuer zu machen. Es ist schon ein bisschen erleichternd einen Mann mit einer AK-47 auf dem Rücken als Schutz zu haben… Wir gesellen uns zusammen mit ihm ans Lagerfeuer und die Norweger stoßen auch noch dazu. Es wird ein richtig gemütlicher, toller Abend mit vielen wilden Löwengeschichten und anderen Erfahrungsberichten aus dem Nationalpark. Tatsächlich wurde uns der Ranger für unseren gesamten Aufenhalt zugeteilt, so übernimmt er auch alle „Aktivitäten“ mit uns. Da der Ranger so unglaublich freundlich und cool ist, buchen wir dann doch einen Game Drive für den nächsten morgen mit ihm zusammen… Später abends knapp 10 Uhr, mit weitem Abstand unser längster Abend bisher verkrümeln wir uns ins Zelt…und kaum liegen wir im Bett fangen die Löwen in der Ferne (hoffentlich ganz weit weg) an zu brüllen…
Um 6 klingelt der Wecker, um halb 7 geht es schon los. Der Ranger navigiert uns in Richtung der Löwengeräusche von letzter Nacht… und kaum 10 Minuten gefahren, liegen da tatsächlich zwei Löwen. Unglaublich. Wilde Löwen, also nicht Zoo oder sowas, sondern wirklich wilde, echte Löwen. Als dann plötzlich eine Giraffe um die Ecke läuft fallen wir aus allen Wolken!!
…der Game Drive hat gut begonnen…und wird nicht schlechter, aber seht selbst:


Das sind Bilder, die wir irgendwie aus knapp 1000 Bilder rausgesucht haben. Von den tausend Bildern ist kein einziges schlecht… Alleine von Elefanten haben wir unglaublich viele Bilder, da wir mehrere Familien an verschiedenen Orten getroffen haben. Da Bilder raus zu sortieren fällt sehr schwer… 😀
Es ist wirklich überwältigend, aber auf der anderen Seite auch erschreckend zu sehen, was für verschiedene Tiere hier leben…beziehungsweise gelebt haben. Man mag sich kaum vorstellen, dass die Tierwelt, die jetzt (nur) noch in den Nationalpark vorhanden ist, mal im ganzen Land zu finden war… Hier wird der Einfluss des Menschen besonders deutlich…
Kidepo ist für uns der absolute Hammer, wir sind unendlich froh, den langen Weg gefahren zu sein. Es fühlt sich wirklich gut an, der einheimischen Bevölkerung näher zu sein, als anderen Touristen. Im Osten das indigene Uganda und dann im Norden (alleine) den Nationalpark zu besuchen war eine wunderbare Erfahrung für uns beide. Ab jetzt geht es wieder Richtung Süden, genauer erstmal Richtung Südwesten, zum Murchison Falls National Park. Dort fließt der Nil durch, also erwarten uns feuchtere Gegenden und im Wasser lebende Tiere, wie Krokodile und Nilpferde…und eine menge anderer Touristen…
Diesmal über beide Backen grinsend,
Beste Grüße aus dem Warmen,
Johanna und Lukas
Hallo Ihr zwei Glückskinder! Ich freue mich sehr für Euch! Tolle Erlebnisse und Eindrücke! Danke für die schönen Berichte und Bilder.
Viele liebe Grüße
Nicole
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Wau…. gerade euren aktuellen Bericht gelesen….ich bin begeistert….und freue mich schon auf den Nächsten. Tolle Bilder….wilde Tiere in freier Natur….einfach genial 👍
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da werden wieder Erinnerungen an unsere beiden Afrikareisen durch Südafrika und Namibia wach…aber ihr seid ja viel tiefer im afrikanischen Leben…eure Bilder sind traumhaft schön. Und woher wusstet ihr, dass Giraffen meine Lieblingstiere sind? Wenn du sie einmal in freier Wildbahn erlebt hast, wirst du keinen Zoo mehr in Deutschland ertragen. Weiterhin gute Reise…lasst euch nicht von abzocken, aber vielleicht stehen ja da auch manchmal deutsche Mentalität im Weg. Wintergrüsse von Elke
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