Aquarium in Semporna

Von Sandakan aus fahren wir noch am selben Tag, also dem Tag, an dem wir von den Turtle Islands wieder zurückgekommen sind, mit dem Bus weiter nach Semporna. Die Strecke Sandakan-Semporna sieht auf der Landkarte von Borneo aus wie ein kleiner Hüpfer, der Bus benötigt für die etwa 300 Kilometer allerdings ganze ca. 7-8 Stunden. Bisher sind wir auf unseren Reisen noch nicht mit einem öffentlichen Langstreckenbus gefahren, wir kennen aber aus Uganda die überfüllten Minibusse, die durch das ganze Land jagen. Deshalb haben wir gehörigen Respekt vor der langen Strecke, die vor uns liegt. Es kommt aber ganz anders: Die Busverbindungen hier in Malaysia sind wohl doch nicht mit denen in Uganda zu vergleichen. An der Busstation angekommen, steht ein großer, gelber, klimatisierter Reisebus vor uns. Unsere Sitze gleichen denen der Businessklasse in einem Flugzeug! Breite Sitze, riesige Abstände zwischen den Reihen und unser Gepäck wird ganz einfach unten im Bus verstaut. …können also nur entspannte 7 Stunden Fahrt werden … oder?

Keinen Kilometer gefahren, wird deutlich, dass es doch ein bisschen anstrengender wird als gedacht. Die Klimaanlage bläst auf höchster Stufe auf unsere Köpfe und verwandelt uns binnen Minuten in zwei Eiszapfen. Das doofe Ding lässt sich leider nicht zudrehen oder abschalten, so bläst es uns durchgehend 19° kalte Luft (gefühlt 15°) direkt ins Gesicht. Wir fragen uns wirklich, warum die Locals sich das antun… naja alles in allem Meckern auf hohem Niveau und eine trotzdem relativ entspannte Busfahrt.

Erst nach Sonnenuntergang kommen wir in Semporna an und freuen uns, endlich die Gefriertruhe verlassen zu können. Wir checken in das Hostel direkt in der Innenstadt ein und freuen uns auf die nächsten Tage und die Unterwasserwelt. Der Stadt Semporna jagt ein nicht allzu guter Ruf voraus. Etliche Blogs und andere Reisende, die wir getroffen haben berichteten von einer hässlichen Stadt, die nichts zu bieten hat. Der Grund, warum doch viele Touristen nach Semporna reisen, sind die vorgelagerten Inseln mit vielen Korallenriffen, karibisch türkisem Wasser, weißen Sandstränden und wunderschönen Tauchmöglichkeiten. Aus diesem Grund sind auch wir angereist, wir wollen die nächsten Tage schnorcheln und das Wasser genießen. Die ersten zwei Nächte bleiben wir im Hostel in der Stadt, danach fahren wir auf die Insel „Mabul“, um dort zwei Nächte und drei Tage zu verbringen.

Nach unserer ersten Nacht im Hostel haben wir einen ganzen Tag zur Verfügung, den wir damit verbringen die Stadt zu erkunden und ein kleines Insel-Hopping auf drei Inseln zu unternehmen. Semporna hat wirklich nicht viel zu bieten und wir wundern uns, dass die Stadt so verdreckt und runtergekommen ist, obwohl die Touristikbranche hier doch so groß ist. Wir wissen nicht, wohin das ganze Geld der Touristen fließt, aber in die Stadt mit Sicherheit nicht. Wir schlendern über kleine Straßenmärkte, Fischersiedlungen auf Stelzen und am Hafen entlang. Was uns besonders auffällt, sind die Ratten, die wirklich überall herumlaufen, sogar im Hostel.

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Das da hinten ist keine Pyramide, sondern das Dach eines Hotels auf Stelzen.

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Ohne eine Tour gebucht zu haben laufen wir zum „Public Jetty Semporna“, von dem aus die meisten Tagestouren abfahren. Sofort kommt ein Anbieter auf uns zugelaufen und verkauft uns eine Inselhopping Tour mit 3 Inseln und Schnorchelmöglichkeit. Wir freuen uns beide auf das tolle Wasser, da wir bisher nur begrenzt in flachem Wasser schnorcheln durften, da die Strände in Kota Kinabalu und der Turtle Island „eingezäunt“ waren. Hier versprechen wir uns, vom Boot aus in tieferem Gewässer schnorcheln zu können.

Zuerst fahren wir zur Insel „Pulau Bodgaya“, dann zur Insel „Pulau Mantabuan“. Auf der ersten machen wir nur einen kurzen Fotostop, ehe es zur zweiten Insel geht, auf der wir unser Mittagessen serviert bekommen. Nach dem Lunch fahren wir ein paar Meter raus an die Riffkante, an der wir das erste Mal schnorcheln dürfen. Hier dürfen wir tatsächlich frei schwimmen und tauchen! Zum ersten Mal begegnen wir einem großen Korallenriff, sehen allerdings noch keine „großen“ Unterwassertiere. Danach fahren wir weiter zur dritten Insel, der „Pulau Sibuan“, die durch ihren weißen Strand und dem schönen Wasser wirklich traumhaft aussieht. Auf dieser Insel schnorcheln wir vom Ufer aus und fühlen uns wie in einem Aquarium.

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Am nächsten Tag fahren wir gleich morgens los zur Insel „Mabul“, auf der wir zwei Nächte in einem Inselhotel auf Stelzen übernachten werden. In unserer Buchung sind drei Schnorcheltouren enthalten, die wir irgendwann während unseres Aufenthalts machen können. Die Unterkunft sieht wirklich traumhaft aus, auch wenn unser Zimmer vergleichsweise runtergekommen ist und den doch sehr hohen Preis nicht rechtfertigt. Wir haben keine „Hütte“ bekommen, sondern „nur“ ein Zimmer weiter hinten in einem größeren Haus. Aber wir müssen ja nur zum Schlafen ins Zimmer und den restlichen Tag können wir DAS genießen:

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Den Steg entlang der Hütten ganz nach vorne zum Meer gelaufen, gelangen wir zum hoteleigenen Restaurant, in dem man sich den ganzen Tag aufhalten kann. Dort schnappen wir uns einen Tisch am Wasser und spielen Karten. Plötzlich registrieren wir im Augenwinkel im Wasser eine Bewegung und tatsächlich!! Direkt bei unserer Unterkunft schwimmen zwei Meeresschildkröten auf und ab. Wir freuen uns total, da wir zuvor noch keine Schildis im Wasser gesehen haben, holen unsere Taucherbrille und hüpfen ins Wasser.

Die erste größere Schnorcheltour ist für Mabul angesetzt, also der Insel, auf der wir uns gerade befinden. Das Boot bringt uns bis an die Riffkante, an der man am besten schnorcheln kann und die meisten Meeresbewohner findet. Der Schnorcheltrip wird zum vollen Erfolg und wir treffen 2 riesige und 5 kleinere Meeresschildkröten!! Dazu kommen unzählige bunte Fische und große Fischschwärme. Außerdem sieht das Korallenriff hier wirklich super bunt und schön aus.

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Den zweiten Schnorcheltrip unternehmen wir am zweiten Tag und findet an der benachbarten Insel „Kapalai“ statt. Auch hier schwimmen wir in einem Meer voller Leben und genießen das Schnorcheln am Riff.

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Unsere Zeit auf der Insel neigt sich schon wieder dem Ende und wir planen nun die weitere Reise. Lange überlegen wir, ob wir es irgendwie schaffen, den indonesischen Teil Borneos zu bereisen, entscheiden uns aber letzt endlich doch dagegen. Der indonesische Teil Borneos ist viel größer, als der malaysische Teil und hat dabei die deutlich schlechtere Infrastruktur. Das alleine würde uns zwar nicht davon abhalten, über die Grenze zu fahren, allerdings haben wir nicht ewig Zeit und wollen nicht nur kurz durch Indonesien huschen, um sagen zu können, dass wir dort gewesen sind. Also entscheiden wir uns in Malaysia zu bleiben und wollen den zweiten „Bundesstaat“ bereisen, nämlich „Sarawak“. Dazu müssen wir Indonesien überfliegen, um zur Katzenstadt „Kuching“ zu kommen.

Aber bis dahin genießen wir noch das karibische Wasser in Semporna und schicken allen in Deutschland liebe Grüße!

Johanna und Lukas

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