Der Flug von Tawau bei Semporna bis nach Kutching trägt uns einmal quer über die ganze Insel Borneo. Auf der anderen Seite der Insel, im Südwesten befindet sich Kuching, die Katzenstadt. Kuching ist die größte Stadt Sarawaks, dem „Bundesland“ Malaysias, in dem wir uns nun befinden. Der malaysische Teil Borneos gliedert sich in zwei große Bereiche: „Sabah“ im Norden der Insel, wo wir die letzten Wochen gereist sind und „Sarawak“ im Westen der Insel, wo wir unsere letzten zwei Wochen der Reise verbringen wollen. Hier gibt es, genauso wie in Sabah, viele Highlights auf die wir uns freuen, und so wundern wir uns, dass Sarawak lange nicht so häufig von Touristen besucht wird wie Sabah. Die Karte zeigt unseren Flug nach Kuching, sowie unsere weitere Reiseroute, damit ihr euch orientieren könnt.
Kuching
Kuching wird nicht umsonst die „Katzenstadt“ genannt! Überall in der Stadt begegnen uns Street Art mit Katzen, Katzenstatuen verzieren die Kreisel und selbst der Name „Kuching“ bedeutet ins deutsche übersetzt „Katze“. Johanna ist hier natürlich voll in ihrem Element und genießt die stetige Präsenz ihres Lieblingstieres. Nach der doch schnellen Reise in den letzten Tagen und den vielen Eindrücken unter und über Wasser beschließen wir, die zwei gebuchten Nächte auf Vier zu verlängern. Das Hotel in dem wir uns befinden liegt zwar außerhalb, ist aber wunderschön und preiswert…wir fühlen uns wohl!
Um uns die Tage besser fortbewegen zu können, wollen wir für die nächsten Tage einen Roller ausleihen. Das zeigt sich als gar nicht so einfach, da jeder Local, den wir fragen nur mit den Schultern zuckt und uns erklärt, dass hier jeder nur mit dem Auto fährt. Im Internet finden wir dann aber doch einen Bericht von Reisenden, die eine Mopedvermietung gefunden haben. Mit einem „Grab“ sind wir schnell an der angegebenen Adresse und können uns einen kleinen aber feinen 125er Roller aussuchen. Wenige Momente später befinden wir uns schon mitten im Gewimmel des Linksverkehrs der Stadt und suchen den Weg Richtung Strand.


Das Mopedfahren macht uns richtig Spaß und wir genießen die gewonnene „Freiheit“, die wir ohne eigenes Fahrzeug ein bisschen vermisst haben. An den Linksverkehr haben wir uns schnell gewöhnt und düsen quer durch die Stadt.
Am Tag darauf fahren wir wieder raus ans offene Meer und besuchen den Nationalpark „Bako“ und laufen quer durch den Regenwald an einen schönen Strand in einer Bucht. Auf dem Weg bewundere (vor allem ich) die schönen, großen und zahlreichen Kelchpflanzen.

Um von Kuching aus weiter in den Norden zu reisen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Anstatt wieder mit dem Bus zu fahren, entscheiden wir uns dafür, bis nach Sibu mit einem „Express-Boat“ zu fahren. Das Boot überquert eine Meereszunge und folgt anschließend einen Fluss bis zur Stadt Sibu. Morgens um halb 9 steigen wir auf das Boot, verlassen Fluchtartig den eisig klimatisierten Innenraum und machen es uns auf dem Oberdeck für die nächsten fünf Stunden bequem.
Sibu
Sibu ist eine Stadt, die ziemlich abseits von jeglichem Tourismus liegt. Auch wir bleiben hier nur eine Nacht und zwei Tage, da wir schon bald weiter nach Miri wollen. Das Hotel, in das wir eingecheckt sind liegt sehr zentral und wir laufen von hier aus direkt in die Innenstadt und erkunden das Stadtleben. Im Gegensatz zu Kuching, die auf uns zwar sehr sauber und aufgeräumt, dafür aber total verschlafen gewirkt hat, ist hier deutlich mehr Leben auf den Straßen. Die Cafes sind voll und auf dem Zentralmarkt wird gehandelt was das Zeug hält. Am Fluss ist ein großer chinesische Tempel, den wir uns anschauen und von dem wir einen guten Überblick über die Stadt haben. Wieder unten in der Stadt wird es langsam dunkel und auf den Straßen baut sich ein großer Nachtmarkt auf. Wir sind wirklich begeistert von dem Markt und probieren uns durch alle möglichen Stände.
Da Sibu nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Miri für uns ist, buchen wir gleich in Sibu die Weiterfahrt mit dem Bus nach Miri. Um nicht einen ganzen Tag zu verlieren, buchen wir einen Nachtbus, der abends um 21:30 startet und morgens in Miri ankommt. Diesmal bereiten wir uns gut auf die Busfahrt vor und packen unsere Pullover in die Tagesrucksäcke. Gut vorbereitet steigen wir in den Bus und versuchen zu schlafen. Die Fahrt ist diesmal viel angenehmer, sodass wir am nächsten morgen, zwar nicht ausgeschlafen, aber dennoch ziemlich munter in Miri ankommen.
Miri
Miri liegt südlich von Brunei direkt am Meer. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zum Nationalpark Mulu und die Stadt selbst hat auch einiges zu bieten. Am bekanntesten ist der Tusan Beach, etwa 30 Kilometer außerhalb der Stadt. Der Strand verzaubert seine Gäste mit einem schönen Felsbogen, tollen Sonnenuntergängen und den „Blue Tears“, blauen bio-fluoreszierende Algen, die im Dunkeln bei Bewegung leuchten. Allerdings bekommen wir mit, dass man zwar mit „Grab“ ganz einfach zum Beach gefahren werden kann, aber für die Rückfahrt keine Fahrer zur Verfügung stehen, da der Strand so weit außerhalb liegt. Deshalb beschließen wir uns, ein eigenes Auto für 24 Stunden zu mieten und zum Strand raus zu fahren.




Schon am Folgetag packen wir wieder zusammen und fliegen etwa 30 Minuten rüber nach Mulu, einem tollen Nationalpark mitten im Nirgendwo. Warum fliegen? Anders geht es nicht! Es gibt keine Straßen dorthin…
Mulu
Mit einem Eintrittsgeld von 30 Ringgit (etwa 7€) bekommt man einen 5-Tagespass für den Nationalpark. Diese fünf Tage wollen wir voll ausnutzen und buchen uns vier Nächte in das kleine „AA-Homestay“ ein, das direkt vor den Toren des Nationalparks liegt. Schon im Internet haben wir nur gute Berichte gelesen und als wir den alten Besitzer (ein Local) des Homestays kennen lernen, fühlen wir uns gleich „zuhause“. Außerdem sind die von Locals betriebenen Homestays außerhalb des Parks deutlich günstiger als die Lodges innerhalb des Parkes.
Der Mulu-Nationalpark hat einiges zu bieten. Der Nationalpark liegt in einem kalkigen Karstgebirge und wimmelt nur so von riesigen Höhlen und ist weitgehend von primären topischen Regenwald bedeckt. Unser Plan für die nächsten Tage: Höhlen besuchen, Fledermäuse beobachten, Regenwald tagsüber und in der Nacht entdecken und mit dem Langboot einen kleinen Fluss entlang fahren.
Die ersten Höhen, die wir besuchen sind die Lang-Cave und direkt im Anschluss die Deer-Cave. Die Lang-Cave hat schöne Kalkformationen im Inneren, sowie viele Stalagmiten und Stalaktiten. Die Deer-Cave ist die Höhle mit dem größten Durchgang überhaupt und hat stellenweise eine Deckenhöhe von 130 Meter! In ihr leben ca. 4 Millionen Fledermäuse, die meistens im sogenannten „Bad-Exodus“ in großen Schwärmen abends aus der Höhle ausfliegen.

Am den Folgetagen besuchen wir noch diverse andere Höhlen und unternehmen in einer Höhle ein sogenanntes „Adventure-Caving“, in der wir mit Helm und Seilen durch die Höhle klettern.


Auch im Regenwald gibt es wieder richtig viel zu entdecken. Wir laufen einen „Canopy-Walk“ in den Baumwipfel entlang, besteigen einen „Tree-Top-Tower“, um Vögel zu beobachten, laufen im „Night-Walk“ nachts einen Pfad entlang, um Tiere zu spotten und finden einen Wasserfall zum baden.
Nun sind die Tage in Mulu schon wieder zu Ende und unsere gesamte Reise neigt sich dem Ende zu. Ganze fünf Wochen waren wir nun schon unterwegs und haben unendlich viele Sachen erlebt. Die letzten Tage wollen wir ganz in Ruhe in der Nähe von Kota Kinabalu ausklingen lassen, von wo wir wieder zurückfliegen werden. Unsere Unterkunft wird etwa dort sein, wo wir zu Beginn der Reise gewesen sind. Der Kreis schließt sich also und wir genießen die restlichen Tage und Stunden…
Ganz viele tropische Grüße aus Borneo wünschen euch
Johanna & Lukas
Euer Erlebnis mit den millionen Fledermäusen ist unique !!!
Sie verließen ihre Höhle früh am Abend (noch hell), so dass ihr das Spektakel definitiv sehen konntet -(oft ist es schon zu dunkel und man spürt sie nur um sich herumfliegen 😉.). Top!!!!!
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so schnell geht so eine vielseitige Reise vorüber, erst danach wird klar was alles zu sehen war. Wir haben diese Reise mitgenossen, natürlich auf dem Sofa, bei einem Gals Wein. Unsicher sind wir bei dem Bild mit den grüngepunkteten „Nashörnern“, aufen die den Baum rauf, oder ist Bild gedreht?
Herzlich Willkommen wieder daheim.
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Die Nashörner sind sogenannte „Lantern Bugs“ oder auch „Fulgoridae“. Das sind so eine Art Motten, die einfach am Baum sitzen. Liebe Grüße aus Bruchhausen 🙂
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