Bella Toscana

Nach nur knapp 4 Monaten, einer vermeintlich kurzen Zeit, die allerdings von einer andauernden kalten Regenperiode geprägt war, zieht es uns wieder auf die Straßen Europas…

Eine ganze Woche haben wir Zeit, um „raus“ zu kommen. Gerade vor ein paar Tagen wurden die Quarantäne-Bestimmungen für die EU-Länder gelockert und das öffnet für uns natürlich die Türen. Groß im Vorraus konnten wir nichts planen…zu viele Unsicherheiten. Schließlich müssen wir nach der Woche wieder arbeiten und haben diesmal keine Zeit für eine eventuelle 2-Wochen Quarantäne. Deshalb setzten wir uns einfach in unseren Bus und fahren an den Ort, der so nah wie möglich und dabei so warm wie möglich ist: Die italienische Toscana!

Knapp 2 Stunden stehen wir am Gotthard Tunnel im Stau. Als die Ampel schließlich grün wurde ist die Freude groß!

In der App iOverlander wurde in der Nähe von Florenz ein Agrar-Tourismus Bauernhof eingetragen: „Il Cavallone“ 12 Stunden nach Abfahrt kommen wir dort an. Der Bauernhof liegt idyllisch zwischen Weinreben und Olivenbäumen und wir dürfen kostenlos im Grünen stehen.

Im Keller wird der hauseigene Wein hergestellt und gelagert.

Der Bauernhof liegt etwa 20 Kilometer außerhalb von Florenz. Mit unseren Klapprädern würden wir es über die hügelige Landschaft nicht komplett in die Stadt schaffen, aber wir haben einen tollen Plan. Wir fahren die ersten 10 Kilometer entlang des Flusses „Arno“, um die letzten Kilometer bis zur Stadt mit dem Zug zu fahren. Der Plan geht auf und so verbinden wir eine tolle Radtour durch Landschaft und Dörfer mit einem Besuch in der Großstadt.

Mit dem Zug in die Stadt. Die Zug-Preise sind viel günstiger als in Deutschland!

Am frühen Nachmittag kommen wir in Florenz an. Der erste Eindruck: Mega schön aber mega voll! Besonders die alte Kathedrale beeindruckt uns. Der weiße und grüne Marmor, die detaillierten Figuren, die Größe… wirklich sehr beeindruckend. Doch was wir überhaupt nicht mehr gewöhnt sind, sind so viele Menschen auf einem Fleck. Auch ohne Corona würden wir uns nicht sehr wohl fühlen. Dennoch genießen wir die Zeit in dieser besonderen und geschichtsträchtigen Stadt.

Unser erster Restaurant-Besuch seit vielen Monaten 🙂

Zurück zum Bauernhof machen wir nicht erneut eine Radtour, sondern können mit dem Zug direkt bis an das benachbarte Dorf des Bauernhofes fahren.

Am Tag darauf verlassen wir bereits den Hof, da wir unbedingt an die Küste möchten. Doch einfach die Autobahn zu nehmen wäre zu langweilig. Deshalb nehmen wir Landstraßen, um auch das Hinterland der Toscana kennen zu lernen. Auf unserem Weg liegt auch das Dorf San Gimignano, das „Manhatten des Mittelalters“.

Der antike Wasserspeicher ist noch heute aktiv.

Die Küste Italiens ist relativ dicht bebaut. Wir haben keine Lust ewig rum zu suchen und unsere App hat ebenfalls keine tollen Vorschläge, deshalb parken wir auf einem Campingplatz. Der Platz ist riesig, aber so finden wir ganz hinten im Eck einem Platz, wo wir relativ ungestört stehen können. Dank den Fahrrädern ist es uns egal, dass wir 200 Meter weiter weg vom Strand stehen… Hier machen wir also zuerst nur eines: Chillen!

Etwas nördlicher finden wir einen Strand, der besonders durch das türkisene Wasser beeindruckt. Man muss allerdings dazusagen, dass es zwar wunderschön aussieht, aber nicht sehr natürlich ist. In der Nähe befindet sich eine Chemiefabrik, die über Jahrzehnte Calciumcarbonat als Abfallprodukt ins Meer gepumpt hat (und früher anscheinend auch weitere nicht sehr gesunde Stoffe). Das Kalk hat den Strand und Wasser gefärbt und gibt das karibische Feeling. Zum Entspannen in der Sonne eignet sich der Strand hervorragend!

Da uns der Trip nach Florenz mit dem Fahrrad und Zug so gut gefallen hat, wollen wir das genau so wiederholen. Mit dem Fahrrad fahren wir zum nächsten Bahnhof, um zur 50km entfernten Stadt Pisa zu kommen! Pisa ist wie jede Stadt in der Region ähnlich wie Florenz nur deutlich kleiner und ruhiger. Und natürlich besuchen wir auch den berühmten schiefen Turm.

„La Cereria“, ein Tipp einer Freundin die hier ein paar Monaten gelebt hat. Sehr zu empfehlen!

Nach dem Ausflug nach Pisa bleiben wir einen weiteren Tag auf dem Campingplatz am Strand. Abends fahren wir noch einmal vor zum Strand und werden mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.

Die Woche neigt sich bereits dem Ende entgegen. Die 12 Stunden Anfahrt waren wirklich anstrengend, deshalb möchten wir die Rückfahrt ein bisschen verkürzen. Bereits einen Tag vor der Rückreise fahren wir knapp 200 Kilometer entlang der Küste nach Norden. Irgendwo bei Genua möchten wir unsere letzte Nacht verbringen. Auf dem Weg dorthin durchfahren wir eine UNESCO Welterbe Region: Cinque Terre. Dort machen wir natürlich einen halt, um die Dörfer zu besichtigen. Die Straße dorthin ist eine ewig lange „Achterbahn“, deshalb ist es eigentlich zu empfehlen die Dörfer mit dem Zug oder Schiff zu besichtigen. Doch wir schaffen es dennoch und parken etwas oberhalb des Dorfes „Manarola“.

Das Dorf ist seeeehr fotogen, weshalb es auch auf zahlreichen Postkarten ect. zu finden ist. Für uns ein gelungener Abschluss einer kurzen, aber tollen Woche in der Toscana. Dafür, das wir so wenig Zeit hatten, haben wir doch einiges gesehen und erlebt.

Zurück in Deutschland scheint auch hier die Sonne und es scheint fast so, als ob auch hier langsam der Frühling/Sommer angekommen ist.

Sonnige Grüße,

Johanna & Lukas

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