Nachdem wir das Fahrzeug soweit vorbereitet haben, dass wir die Kabine auf die Pritsche schrauben könnten, stehen wir vor einem Problem. Unsere Kabine hat einen großen Alkoven, der über dem Fahrerhaus „schweben“ soll. Doch leider ist das Fahrerhaus etwas zu hoch. Würden wir die Kabine einfach so auf die Pritsche stellen, würde der Alkoven nicht über das Fahrerhaus ragen. Deshalb müssen wir die komplette Kabine einige Zentimeter anheben. Wir entscheiden uns für einen Abstand von ca. 4cm zwischen Alkoven und Fahrerhaus, sodass wir ein bisschen Spiel für eventuelle Verschränkungen haben. Den Abstand mit einberechnet, muss die Kabine nun 10cm oder 100mm angehoben werden!!

An der Kabine ist bereits ein Zwischenrahmen verschraubt. Wir möchten nun diesen Rahmen nachbauen, also quasi „spiegeln“, sodass die Kabine weiterhin satt aufliegt und das Gewicht perfekt verteilt ist. Unseren Rahmen konstruieren wir mit einer Höhe von 100mm, um so das eben skizzierte Problem zu lösen und die Kabine anzugeben. Schritt 1 ist es, den gewünschten Rahmen digital zu zeichnen um planen zu können.

Auf der Zeichnung ist der Pritschenboden zu erkennen. Auf dem Pritschenboden legen wir unseren Rahmen auf. Wir verbauen Rechteckrohre aus Stahl (100×60 3mm Stärke), die wir entsprechend unserer Planung schon fertig geschnitten beim Eisengroßhandel abholen können. Ganz hinten verzichten wir auf einen Querstreben und gewinnen dadurch 2 große Stauräume, die von hinten befüllt werden können. Der Zwischenrahmen wird hinten etwas überstehen. Insgesamt wird die Kabine einen Überhang von etwa 30cm haben.
Schon wenige Tage nach der Bestellung beim Händler kann Manni die Rechteckrohre abholen. Dank seinen Schweißkenntnissen und dem Schweißgerät von Flo können wir direkt loslegen und die vielen Einzelteile zu einem „Ganzen“ zusammenschweißen.


Wir richten die Rechteckrohre passend auf der Pritsche aus und punkten den Rahmen zusammen. Anschließend heben wir den Rahmen runter und können satte Nähte ziehen.

Die Schweißarbeiten laufen super und wir sind sehr zufrieden. Nun heben wir den Rahmen zurück auf die Pritsche. Als nächstes wollen wir starke Winkel anschweißen, mit denen unser Rahmen am Pritschenrahmen verschraubt wir. Beim Ausrichten des Rahmens fällt uns jedoch etwas auf. Die Schweißarbeiten haben die Rechteckrohre am hinteren Teil des Rahmens ganz schön verzogen!! Insgesamt sind sie etwa 1cm nach innen gebogen… Das ist für uns zu viel! Deshalb können wir so erstmal nicht weitermachen und versuchen mit Hitze und Kraft den Rahmen wieder gerade zu „biegen“.

Tatsächlich schaffen wir es mit Hilfe des Wagenhebers und heißer Flamme die Rechteckrohre um einige Millimeter zurückzubiegen. Wir sind zuversichtlich: Spätestens durch das Anschweißen des Winkels an der Außenkante, biegt sich das Rechteckrohr auch die letzten Millimeter zurück.

Uns ist es gelungen, alle Schweißarbeiten fertigzustellen und haben letztendlich mit einer Toleranz von maximal 1-2mm genau den Rahmen hergestellt, den ich in SketchUp gezeichnet habe!!
Damit uns der Rahmen auch lange erhalten bleibt, wird er mit 2 Schichten Brantho Korrux 3in1 lackiert.




Mit dem fest verschraubten Zwischenrahmen können wir nun endlich die Kabine abholen. Auf diesen Moment fiebern wir nun schon seit Monaten hin. Wir sind soooo gespannt, wie sich die Kabine auf dem Vario macht. Das Fahrzeug wird sich auf jeden Fall ganz schön verwandeln.
Nächsten Dienstag ist es so weit, da soll die „Hochzeit“ stattfinden. Wir werden berichten… 😉
Jaaa, „Hochzeit“……hoffentlich ohne Hindernisse….
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